Liebe ständig wachsende Fangemeinde, tapfer schlage ich mich wirklich. Doch dass es mir besser geht, seit ich offiziell Nichtraucher bin, das kann ich nun wahrlich nicht behaupten.
Von Nico Bensing
Steffen wollte vergangene Woche einen Blogtext schreiben, das Thema war schnell gefunden: Vorsätze zum neuen Jahr. Mich hat der liebe Kollege nicht wirklich in seinen Schreibprozess eingeweiht, deshalb erfuhr ich es auf Zuruf.
„Nico.“
„Ja?“
„Der Blogtext ist fertig. Ich trainiere für einen Halbmarathon, und du hörst auf zu rauchen.“
„Ähhhmmm, okay?“
„Ist schon veröffentlicht, kannst also nix mehr dagegen machen.“
Zugegeben: Ganz so ist es nicht abgelaufen. Dennoch kann ich nicht verleugnen, dass Steffen mit seinem Blogtext Initiator meines neuerlichen Versuchs war. Mir kommt das nicht ungelegen. Denn wenn ich mir einer Sache sicher bin, dann der folgenden: Rauchen hat mal so gar keine Vorteile im täglichen Leben. Eine Kippe macht dich nicht witziger, klüger, schneller oder respektierter. Es sei denn du bist 14 und in der Pubertät – was bei mir schon eine Weile her ist.
Also habe ich mich auf diesen Deal eingelassen, und meinen guten Freund Jens gleich noch mit ins Verderben (beziehungsweise Glück) gestürzt. Entgegen der Abmachung habe ich mit dem Rauchen nicht erst am Montag, sondern bereits am Samstag aufgehört. Ich bin heute also seit exakt sechs Tagen rauchfrei. Und fühle mich: ätzend! Ich bin nämlich mächtig krank geworden. Der Hals kratzt, die Nase läuft, der Kopf schmerzt. Das heißt: Ich rieche nicht besser und schmecke nicht besser, seit ich nicht mehr rauche. Auch wenn meine Freundin Gegenteiliges behauptet.
In einem Selbsthilfebuch, das mir eine ehemalige Mitbewohnerin geschenkt hat, ist zu lesen: „Was das Aufhören für uns so schwer macht, ist unsere Angst. Machen Sie sich eines klar: Zigaretten füllen keine Leere. Sie schaffen sie!“
Wow! Danke! Jetzt bin ich geheilt. Das klingt so dermaßen martialisch und hat mindestens drei Ausrufezeichen zu wenig, finde ich. Aber: So ganz falsch liegt der Autor auch wieder nicht. Was mir besonders gefallen hat, war sinngemäß: Mit dem Rauchen aufzuhören hat nichts mit dem Besteigen eines Achttausenders zu tun. Hören Sie einfach auf zu rauchen und freuen Sie sich, dass Sie ab sofort Nichtraucher sind. Das klingt so einfach. Und tatsächlich. Das ist es ja auch. Zumindest im Alltag.
Und deshalb freue ich mich jetzt auch erst mal: Hurra!
Ach, falls es euch interessiert: Steffen hat noch nicht viel für seinen Halbmarathon gemacht. Eigentlich wollte er heute mal ein wenig trainieren, hat sich aber für ein Mittagsschläfchen entschieden. „Bin echt K.o.“, hat er leise gewimmert. Ich glaube ja, dass es so enden wird: Ich bin Nichtraucher, und Steffen zieht am Tag des Laufs den Schwanz ein und simuliert eine Erkältung oder so etwas.
Vielleicht setze ich auch noch einen drauf und melde mich demnächst im Fitnessstudio an. Wahrscheinlich aber nicht. Eigentlich wollte ich dieses schöne Wort mit den drei „s“ hintereinander einfach mal schreiben. Fitnessstudio. Schön.
Und jetzt frage ich euch: Wer hat auch mit dem Quarzen aufgehört? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Gibt es ein paar gute Tipps für mich? Wo sind Stolpersteine?
Ich will nämlich nicht scheitern. Auch wenn ich mir sicher bin: Wenn ich es nicht schaffe, dann bin ich sicher nicht allein. Denn sind wir mal ehrlich: Steffen wird versagen. Gnadenlos. Aber: Psst, er schläft grade.