Deutschland atmet auf! Die Menschen dürfen sich wieder in größeren Gruppen treffen, die Senioren Besuch empfangen, die Kinder auf Spielplätzen toben, der Einzelhandel komplett öffnen, die Gastronomie sich zumindest auf den Re-Start vorbereiten. Und die Bundesliga spielt auch bald wieder. Ist das toll! Bis Ende Mai werden die meisten Bereiche so gelockert sein, dass die Menschen sich wieder freier fühlen und die Wirtschaft so langsam aus der Talsohle steigt. Hier im Gedankenturm machen wir uns angesichts der Pandemie freilich auch Gedanken über Vergangenes, Gegenwärtiges und die Zukunft. Und eine neue Aktion und zwei neue Maßeinheiten habe ich auch geschaffen. Dazu später mehr.
Von Steffen Reith
Halten wir mal fest: Deutschland hat im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern deutlich weniger Kranke und entsprechend auch weniger Tote. Die Horrorszenen aus den USA, aus Spanien und aus italienischen Krankenhäuser haben sich in dieser Form bei uns nicht ereignet. Von daher gesehen, haben die deutschen Politiker nicht so viel falsch gemacht. Jedenfalls nicht so viel wie ihre Kollegen aus den anderen Ländern.
Schauen wir jetzt mal, wie es weitergeht. Ein bisschen suspekt ist mir das Wettrennen der Bundesländer, wer am schnellsten und am meisten lockert, ja schon. Aber wir werden in den nächsten Wochen sehen, wer die beste Strategie entwickelt hat. Jedenfalls hat die Kanzlerin lange auf die Bremse getreten und nun ne Menge Macht an die Länder abgegeben.
Ich jedenfalls freue mich schon auf ein Bier und ein Schnitzel am Grashof oder beim Kerzeller Wirts Michel. Und ich habe voll Bock auf den ersten Besuch in der Fuldaer Windmühle. Da hole ich mir zur Not ein Bier ab und gehe dann in der Nachbarschaft zum Frisör.
Wo wir gerade beim Thema Wirtschaft sind: Die müssen wir jetzt nach vorne bringen. Unsere Agentur ist ja bislang einigermaßen von der Krise verschont geblieben. Andere hat es härter getroffen. Und so nehme ich einen Gedanken auf, der neulich an mich herangetragen wurde, und mache ihn publik. Die Aktion heißt: 50 Prozent mehr!
Es gibt genug Männer und Frauen, die die Krise bislang finanziell nicht oder nahezu nicht getroffen hat. Sie erhalten weiterhin ihr Gehalt und hatten zuletzt noch nicht mal Gelegenheit, Geld auszugeben: kein Kino, kein Restaurant, keine Elektrogeräte – noch nicht mal Unterwäsche. Und der Urlaub ist auch noch ausgefallen. Es ist also bei einigen Leuten Geld übrig. Und deshalb meine Aufforderung: Gebt ab Juni einfach 50 Prozent mehr, als ihr müsst. Ihr kauft ne Sporthose für 30 Euro? Dann gebt doch 45. Ihr geht Essen? Dann spart nicht mit Trinkgeld. Jedenfalls bin ich von dieser Idee so begeistert, dass ich sie in den nächsten Wochen ziemlich intensiv öffentlich mache. Das ist ja unser Job.
Zum Abschluss dieses Textes kommt auch noch mal mein Kollege Bensing ins Spiel. Ich habe neulich beim Päuschen hier auf dem Balkon des Turmes zwei neue Maßeinheiten für den Mindestabstand entwickelt. Der Zwei-Meter-Abstand soll künftig meinen Namen tragen. Passt ja zu meiner Körperlänge. Ein „Reith“ sind also zwei Meter. Und jetzt darfst du, liebe ständig wachsende Fangemeinde, nur einmal raten, wie der 1,50-Meter-Abstand heißen soll.
Wer richtig antwortet, bekommt einen Preis!
Und denkt dran: Gebt demnächst einfach 50 Prozent mehr, wenn ihr es euch leisten könnt.