Du bist sicher ganz gespannt, wie es bei mir auf der Baustelle zugeht, liebe ständig wachsende Fangemeinde. Ich schaffe gern Abhilfe und kann voller Freude berichten: Die Bodenplatte ist fertig! Damit hätten wir’s ja fast …
Von Nico Bensing
Der erste Schritt ist tatsächlich geschafft: Mein alter Keller hat eine neue Decke bekommen. Und damit wäre mein Grundstück wohl nun auch offiziell eine „Baustelle“ und keine Müllhalde mehr. Darüber freue ich mich sehr. Juhu!
Ich kann allerdings nicht ganz verschweigen, dass die Firma beim Gießen der Platte teilweise ganz schön fluchen musste. So kam es vorige Woche zu dem folgenden Gespräch:
Ich: „Na, Männers. Wie läuft’s?“
Bodenplattengießer: „Naja, wir mussten erst mal alles beimauern, damit wir einen graden Abschluss hinbekommen.“
Ich: „Oha.“
Bodenplattengießer: „Und außerdem …“
Ich: „Ja?“
Bodenplattengießer: „Nico, deine alte Kellerdecke hat mehr Löcher als ein Schweizer Käse.“
Ich: „Hm. Aber deshalb machen wir ja ne neue drauf.“
Bodenplattengießer: „Nein, wir machen eine neue Platte drauf, um das Kellerloch zuzubekommen. Und wegen der Statik und der Erdung. Und damit du das Haus dann gut drauf stellen kannst. Die ganzen Löcher hätten wir dafür nicht gebraucht.“
Ich: „Auch wahr.“
Letztlich haben sie es aber geschafft – und zwar mit Bravour. Das können mir viele Leute bestätigen: Nahezu ganz Wallroth hat sich das Schauspiel angeschaut. Der Tenor: „Huiuiui, Nico. Die Jungs wissen wirklich, was sie da machen.“ Na klar, ich hole doch nur Profis. Bin ja schließlich selbst einer.
Und jetzt? Als Nächstes kommt das Haus, also genauer gesagt die Außenwände und das Dach. Das lasse ich in Holzständerbauweise herstellen. Mein Zimmermann jedenfalls ist guter Dinge: „Das Ding stelle ich dir dieses Jahr noch hin.“
Ich: „Wie? Das ganze Haus?“
Zimmermann: „Klar. Und das Dach decke ich dir auch noch.“
Ich: „Perfekt. Dann hätten wir es ja schon fast geschafft.“
Natürlich fehlen noch die Fenster, die Tür, die Heizung, die Elektrik, der Innenausbau, der Estrich, die Küche, das Bad, die Innen- und Außentreppen und noch tausende andere Sachen.
Aber ein Sprichwort lautet ja: Aller Anfang ist schwer. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten: Den hätten wir schon mal geschafft.
Und deshalb bin ich guter Dinge. Es kann doch eigentlich nicht mehr viel schiefgehen.
Mein Vater sagte vor einigen Tagen zu mir: „Sei froh, dass du keine Vorstellung davon hast, was so ein Hausbau bedeutet und was da noch alles auf dich zukommen wird. Sonst hättest du es vielleicht gar nicht erst gemacht.“
Wie bitte?
Und Steffen blies direkt ins gleiche Horn, als ich ihm davon erzählte: „Da hat der Werner absolut Recht. Um Gottes Willen! Nie, nie wieder würde ich noch mal bauen.“
Das wiederum glaube ich gern. Schließlich ist mein lieber Kollege ja schon mit der Kaffeemaschine im Gedankenturm regelmäßig überfordert. Aber das ist eine andere Geschichte.
Fest steht jedenfalls: Ich bleibe optimistisch und bin mir sicher, spätestens Ende des Jahres wieder von meinem Hausbau berichten – und dann ganz sicher schon vom Dach grüßen – zu können.