Wenn man sich zurzeit mit Leuten unterhält, beklagen sich diese mittlerweile ziemlich oft darüber, dass ihnen in ihrer Freizeit langweilig ist. Ist ja auch logisch, es findet ja seit Monaten so gut wie nix statt. Bei uns daheim ist meistens weiter Leben in der Bude. Von legendären Kartenabenden mit den Söhnen habe ich an dieser Stelle ja schon erzählt. Nun hat die Frau des Hauses, nennen wir sie aufgrund des Datenschutzes mal Diana R., erst mal sauber für Aufregung gesorgt. Unabsichtlich freilich. Trotzdem ist das Flagschiff der Bensing-&-Reith-Flotte sauber im Arsch. Freue dich nun, liebe ständig wachsende Fangemeinde, auf einen Blogtext, der von Schrott handelt, aber nicht Schrott ist.
Von Steffen Reith
Alles begann damit, dass Diana R. am vergangenen Donnerstag morgens zur Arbeit wollte und vorher feststellte, dass eine Scheibe auf der Fahrerseite ihres Cabriolets gesplittert war. Ferndiagnose des Kollegen Bensing: „Da war bestimmt schon ein kleiner Riss drin. Und durch die Kälte ist jetzt die ganze Scheibe kaputt.“ Meine Antwort: „Du kennst dich wohl besser mit Scheiben als mit Schreiben aus.“ Kleines Witzchen und außerdem eine andere Geschichte.
Jedenfalls wurde der Vorfall der Versicherung gemeldet und ein Termin zum Austausch des Glases für den Montag vereinbart. So weit, so unspektakulär ist Teil eins der Geschichte. Aber Diana R., Regisseurin und Hauptdarstellerin dieser Trilogie, hat sich wohl einiges bei Bensing & Reith abgeschaut. Zum Beispiel wie man einen Spannungsbogen aufbaut. Am Samstagmorgen ging das Drama weiter. Diana R. will einkaufen gehen, da springt das Cabriolet nicht an. „Liegt wohl bestimmt an der kaputten Scheibe“, kalauere ich. Unser Nachbar Günther, emeritierter Kfz-Meister schaut nach, traut sich aber nicht so richtig dran, weil die Batterie beziehungsweise der Minuspol nicht zu finden ist. Jedenfalls rät er uns, einen Experten zu zitieren. Und wofür ist man organisiert? Ein Fachmann des ACV beziehungsweise des ADAC kommt mit einem riesigen Abschleppwagen, lädt die Batterie und schickt Diana R. auf eine halbstündige Reise Richtung Schlüchtern, um das Auto in Fahrt zu bringen. Ich fahre derweil mit meinem heißgeliebten Peugeot 5008 einkaufen: Getränke, Lebensmittel und einen schönen Blumenstrauß zum Valentinstag.
Daheim angekommen, sinnieren Diana R. und ich darüber, wie klasse sich dieses Wunderwerk aus dem Hause Scheller (kurzer Werbeblock) fahren lässt. Und ich sage: „Schatzi, wenn du heute Mittag deine Eltern besuchen willst, dann nimmst doch einfach mein Auto.“ Ein verhängnisvoller Satz, der Teil drei der Diana-R.-Schrott-Trilogie einläutet.
Gegen 15.15 Uhr fährt Diana R. also Richtung Mittelkalbach los. Ich räume brav die Spülmaschine aus und bereite mich auf einen entspannten Bundesliga-Nachmittag vor. Acht Minuten später ein Anruf von Diana R. mit folgendem Inhalt: „Du wirst es kaum glauben: Mir ist jemand ins Auto gefahren.“
Ich mache mich mit meinem Erstgeborenen auf den Weg zur Unfallstelle. Ich sehe in Neuhof ne Menge Leute auf der Straße. Polizisten, Passanten und Diana R. – Gottseidank unverletzt. Das kann man von meinem Auto nicht behaupten. Das sieht im wahrsten Sinne des Wortes mitgenommen aus. Vorne und an der Seite ist es ziemlich kaputt. Mir tun Diana R. und auch die Unfallverursacherin – eine junge Frau – ziemlich leid. Aber niemand hat sich wehgetan, auch die Mitfahrer der Frau nicht.
Der Schaden an meinem Auto ist hoch, noch ist nicht klar, ob der Wagen wieder repariert werden kann. Mein Peugeot und das Cabriolet haben sich dieser Tage übrigens beim Autohaus Scheller (Werbeblock zwei) wiedergetroffen. Beide in der Werkstatt, denn beim Cabriolet wurde jetzt noch ein Marderbiss diagnostiziert. Dafür kann die Heldin dieser Geschichte freilich auch nichts.
Dennoch: Diana R. ist untröstlich und sagt immer wieder im Tonfall des Bedauerns: „Das schöne Auto.“
Ich bin aber froh, dass ihr nix passiert ist. Und außerdem hatte ich samstags bereits das Blogthema für die kommende Woche. Man muss halt auch immer die positiven Seiten sehen.