Es mag ja Blogger/innen geben, die lange Zeit vor einen leeren Bildschirm starren, weil sie an einer akuten Schreibblockade leiden und ihnen ums Verplatzen nichts einfällt. Ähnlich kann es dem Journalisten ergehen, der freitags damit beauftragt ist, den Wochenrückblick zu schreiben. Beide Parteien leiden an demselben Phänomen: Nix passiert – nix zu schreiben. In eine solche Phase ist die Bensing-&-Reith-Combo noch nie geraten. Bei uns ergibt sich ein anderes Problem. Hier passiert so viel, dass man filtern muss. Da fallen richtig geile Geschichten unter den Tisch. Heute berichte ich mal darüber, über was wir nicht berichten.
Von Steffen Reith
Lange Zeit war klar, dass der neueste Blogtext von Paulas und meinem Überraschungsbesuch bei Nico handeln soll. Der ist – wieder mal – im Urlaub, hatte aber dafür Geburtstag. Er ist exakt 14 Tage jünger als ich und wurde 35 Jahre alt. Seine LeGe, die wir aus Datenschutzgründen bekanntlich Anni S. nennen, hatte uns zur Überraschungsparty eingeladen. Das spielte sich so ab: Er kam mit Anni S. vom gemeinsamen Abendessen nach Hause, freute sich noch auf ein paar vertrauliche Sekunden zu zweit – und erblickte uns. Nun ja, immerhin hatten seine Eltern und unser Agenturhund Emmi Spaß mit unserer Anwesenheit. Aber: Wir hatten ein Geschenk dabei – ein neues Einhorn aus Plüsch – sozusagen Ingeborg II. Ein Geschenk für Nico – aus der Firmenkasse bezahlt.
Dass wir dann noch fleißig gegessen und getrunken haben, kann ich leider nicht mehr erwähnen. Es ist ja nicht Thema des Blogtextes.
Noch interessanter ist die Geschichte von meinem Arztbesuch. Da war ich also gestern in Fulda beim Doc und stellte an der Rezeption fest, dass ich meinen Geldbeutel vergessen habe. Dies ist eigentlich nicht das Problem, so ein Versichertenkärtchen kann man ja nachreichen. Richtig blöd wird es nur, wenn man nach dem Arztbesuch am Parkhaus-Kassenautomat steht und immer noch kein Geld hat. Da ist die Freude über eine positive Diagnose schnell dahin. Gut, dass ich passionierter Kneipengänger bin. Und gut, dass sich neben dem Parkhaus die Windmühle befindet. Noch besser ist, dass wir für die Mühle die Homepage www.windmuehle-fulda.de gebaut haben. Noch viel besserer ist, dass ich mit dem Betreiberpaar Kristin und Frank befreundet bin. Und am allergeilsten war, dass sich der Frank tatsächlich in der Kneipe befand, obwohl sie noch gar nicht aufhatte.
Dass er mir fünf Euro lieh, dass ich kein einziges Bier getrunken habe, dass er sich freute, mich zu sehen: All das fällt unter den Tisch. Ist ja nicht Thema des Blogtextes.
Unfassbar ist die Geschichte, die sich am Sonntag bei der Kerzeller Kirmes zugetragen hat. Der junge Mann, der sich im unmittelbaren Umfeld der Bensing-&-Reith-Family als Dauerpraktikant, Kamerakind oder Modell bewegt, hat einen Partnertausch hinter sich, der in die Historie unseres Örtchens eingeht. Eine Stunde vor dem Start des Kirmestanzes sagte ihm seine Partnerin ab und fuhr wutentbrannt im Kirmesrock nach Hause. Ich denke mal, sie hatte ihre Gründe. Blöd eigentlich, wenn man als Kirmesbursche kurz vor dem Höhepunkt (ich meine den Tanz) alleine dasteht. Aber so nicht unser Prakti. Der hatte es nämlich tatsächlich geschafft, in der Zwischenzeit von 14 bis 15 Uhr eine neue Tänzerin mitsamt Tracht zu akquirieren. Dafür ziehe ich einen von Nicos Hüten.
Leider kann ich nicht darüber berichten, dass der Musikverein auf meiner nagelneuen Terrasse Kirmesständchen gespielt hat. Ich kann auch nicht berichten, was aus Tanzpartnerin I oder II geworden ist. Und ob unser Prakti noch lebt. Ist ja nicht Thema des Blogtextes.
Brandaktuell ist die Story, dass Paula nach Schreiben eines langen und schwierigen Textes statt auf „Speichern“ auf „Löschen“ gedrückt hat. Kann man sich auch näher mit befassen. Kommt aber wohl im nächsten „Paula-lernt“-Beitrag. Und ist somit nicht Thema des Blogtextes.
Nun zeigen ja Studien, dass man solche Texte nicht allzu lange verfassen soll. Die liest sonst keiner mehr. Deshalb hebe ich mir das beste Thema für nächste Woche auf. Kann ja sein, dass selbst in unserer Combo mal nichts passiert. Und dann haben wir noch ein Thema im Köcher – bevor wir auf nen leeren Bildschirm starren.