Es ist eine Kunst, gute und unterhaltsame Texte zu schreiben. Und diese Kunst beherrschen wir im Gedankenturm recht gut. Ich könnte jetzt ja sagen: Der oder die eine bei uns beherrscht sie besser, der andere schlechter. Aber das tue ich nicht. Denn dann würde ich mir ins eigene Fleisch schneiden. „Warum?“, fragst du dich, liebe ständig wachsende Fangemeinde?
Von Nico Bensing
Ich erkläre es dir, es ist ganz einfach: Ich stehe im laufenden Jahr 2022 tatsächlich nur auf dem dritten Platz, was die Anzahl der Klicks auf unsere drei Blogtexte angeht. Das heißt auf gut Deutsch: Mein Blogtext ist am wenigsten gelesen worden. Am zweitwenigsten ist übrigens der von unserem Stammesältesten Steffen gelesen worden und am drittwenigsten – das ist fast schon ein Affront unserer Volontärin – der von Paula.
Zur Erinnerung:
Ich habe in meinem Blogbeitrag erklärt, warum es im Homeoffice viel schöner ist als im Gedankenturm. Ein schweinegeiler und spannender Text mit ansprechendem Foto. Über die Verlinkung gelangt ihr übrigens noch mal dorthin, klickt bitte drauf!
Steffen hat in seinem Blogbeitrag irgendetwas über wirre Verwandtschaftsverhältnisse geschrieben und versucht, sich mit dem Ruhm eines Darts-Weltmeisters zu schmücken.
Und unsere Volontärin Paula hat aus der Corona-Quarantäne ihres Freundes berichtet, den wir aus Datenschutzgründen Jonathan W. nennen.
Leider lassen sich beide Texte hier nicht verlinken.
Klar, bislang hat jeder von uns nur einen einzigen Blogtext in diesem Jahr veröffentlicht. Das ist also keineswegs repräsentativ. Dafür müsste man schon die Spanne von einem ganzen Jahr betrachten. Ach, übrigens: Der beste Blogtext des Jahres 2021 stammt aus meiner Feder. Der Titel: Meine Freundin, ihre Schwiegereltern und ich.
Was mir dabei auffällt: Im meistgelesenen Text von 2021 (also in meinem) geht es um meine Freundin Anni S. – im aktuell besten Text von 2022 geht es um Paulas Freund Jonathan W. Ich schließe daraus: Du scheinst dich mehr für unsere Partner zu interessieren als für uns, oder?
Wer den meistgelesenen Blogtext aller Zeiten geschrieben hat, das könnte ich dir jetzt zwar auch noch verraten. Das ist aber eine andere Geschichte.
Bevor ich nun zum Schluss meines Textes komme, erkläre ich dir noch kurz, was der Begriff „Clickbait“ bedeutet: Das ist eine Technik, mit der der Leser dazu animiert werden soll, ganz wissbegierig auf einen Artikel oder ein Video zu klicken. Dazu werden oftmals reißerische oder irreführende Überschriften verwendet. Zum Beispiel: „Ihr werdet nicht glauben, was dieser Mann gleich macht!“ Oder: „Warum du Fleisch von diesem Tier nie wieder essen solltest!“ Oder: „Mit diesem simplen Trick verwandeln Sie Ihren Rasenmäser in eine Quietsche-Ente.“ Kennst du bestimmt.
Und wenn du dazu meine Meinung hören willst: Für seriösen Journalismus ist das definitiv nix. Zur Unterhaltung kann man so was schon mal machen. Jedenfalls habe ich dir ja sieben überraschende Gründe versprochen, warum du diesen Text unbedingt lesen solltest – und hier sind sie:
- Damit ich nicht mehr auf Platz drei stehe.
- Damit Steffen Letzter wird.
- Um zu beweisen, dass du dich nicht nur für den Partner oder die Partnerin oder eben die weltmeisterliche Verwandtschaft von uns interessierst, sondern für uns, in diesem Fall für mich.
- Damit wir solch ein Foto wie für diesen Blogtext, bei dem ich unendlich traurig dreinschaue, nie mehr machen müssen.
- Weil ich dir dann vielleicht doch noch verrate, wessen Blogtext der meistgelesene aller Zeiten ist.
- Damit ich im Gedankenturm ein bisschen prahlen kann.
- Damit Steffen Letzter wird.
Ja, es ist eine Kunst, gute Texte zu schreiben. Und die Bezahlung für gute Blogtexte sind nun mal Klicks. Deshalb meine Bitte: Klick mich, liebe ständig wachsende Fangemeinde. Klick diesen Blogtext – zumindest öfter als den von Steffen.
Und ich schließe mit einem Versprechen: Wenn dieser Beitrag bei der nächsten Zählung vor dem meiner Kollegen landet, dann berichte ich auch wieder aus dem Leben meiner Freundin Anni S.