Erinnerst du dich noch an den allerersten Paula-lernt-Text, liebe ständig wachsende Fangemeinde? Ist schon ein wenig her… In diesem habe ich dir von meinem Einkauf im Schreibwarenhandel berichtet. Und von der schweren Entscheidung, vor der ich stand: Nehme ich pastellfarbene Marker mit oder nicht? Reicht mir ein linierter Block oder brauche ich noch einen Blanko-Block? Heute weiß ich: Alle Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren richtig.
Von Paula Mainusch
Ein erfolgreicher Journalist braucht in erster Linie Stift und Block. Hört sich oldschool an, ist aber so. Und dieser besagte erste linierte Block, den du grün-strahlend auf dem Foto des allerersten Paula-lernt-Beitrags Ordnung ist das halbe Leben sehen kannst, ist voll. Satte fünf Monate nach meinem Start hier bei Bensing & Reith.
Das kann vieles heißen: Zum Beispiel, dass wir hier im Gedankenturm eine Menge zu tun haben. Den Block nehme ich ja mit auf Termine, und ich schreibe in ihm fleißig auf, was mir Leute im Interview so erzählen. Und so viel kann ich dir verraten: Das ist meist echt interessantes Zeug! Der besagte grüne Block liegt aber auch immer an meinem Schreibtisch, und ich notiere mit, was mir Leute so am Telefon erzählen. Und wer Nico, Steffen und mich kennt, weiß, dass wir gern und viel am Telefon schwätzen. Ich habe ja nicht umsonst am Hörertelefon von Hitradio FFH gearbeitet. Es ist also gar nicht so verwunderlich, dass der Block schnell vollgeworden ist.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was mit diesem Block passieren soll. Immerhin ist das Ding wie eine kleine Zeitreise, die du dir immer anschauen kannst, wenn du möchtest. Ja, liebe ständig wachsende Fangemeinde, ich werde da wieder ein wenig sentimental. Aber dieses grüne Heftchen dokumentiert eben meinen Start in eine Karriere als Redakteurin. Und ich freue mich schon drauf, wenn ich mir in zwanzig Jahren durchlese, was ich als Volontärin alles so notiert habe. Da findet man auf Seite drei zum Beispiel den Satz: „Zitiere immer wichtige Personen!“ Ich gehe jetzt mal ganz stark davon aus, dass ich diesen Tipp in zwanzig Jahren nicht mehr brauchen werde, weil ich eben schon jahrelang wichtige Leute zitiere.
Und damit beantworte ich dir irgendwie schon, was mit dem Block geschieht: Ich werde ihn behalten! Ich führe seit acht Jahren einen sogenannten Erinnerungskoffer. Das Ding sieht aus, als würde er schon seit 100 Jahren existieren – tut er wahrscheinlich auch, denn ich habe ihn Second-Hand gekauft. Aber der Koffer unterstreicht die Stimmung, die ich fühle, wenn ich ihn öffne. Man findet in ihm zum Beispiel mein allererstes Tanzoutfit: ein süßes kleines rosafarbenes Tütü. Im Erinnerungskoffer gibt es aber auch Muscheln aus diversen Urlauben, Medaillen und Urkunden, vertrocknete Rosen und jetzt eben auch meinen knallgrünen ersten Volontärs-Block.
Jetzt muss ein neuer Block her. Zum Glück hat mir den schon Nicos Freundin Anni S. zum Start meiner Ausbildung geschenkt. Sonst würde ich wohl schon wieder im Schreibwarenhandel stehen und mir die Frage stellen: Nehme ich pastellfarbene Marker mit, oder reicht mir ein einfacher linierter Block?