Es ist Montagmorgen, und die Zeiger stehen auf acht Uhr. Ich betrete an diesem ganz gewöhnlichen Tag den Gedankenturm und werde mit einer Situation konfrontiert, die dann doch ungewöhnlich scheint: Steffen Reith sitzt an seinem Schreibtisch – ein braun gebrannter Steffen Reith. Er ist aus dem Urlaub zurückgekehrt und hat sein Amt wieder angetreten. Im Interview spricht er von einer „unfassbar erholsamen Zeit“ und berichtet, was er alles abseits des Gedankenturms erlebt hat.
Von: Paula Mainusch
Liebe ständig wachsende Fangemeinde, wir befinden uns schon mitten im Thema dieses Paula-lernt-Textes. Du hast nämlich gerade einen Interviewteaser gelesen. Seit dem Start meines Volontariats war ich auf zahlreichen Terminen unterwegs und habe dabei eines besonders oft getan: Interviews geführt. Und alles, was ich über die Befragung von Personen weiß, gebe ich mit diesem Blogbeitrag an dich weiter – das kennst du ja schon.
Bei Interviews ist die Recherche im Vorhinein mindestens genauso wichtig wie das Verfassen des Textes im Anschluss – so viel steht fest. Vor einem Termin solltest du immer wissen, mit wem du sprichst und worum es in dem Gespräch geht. Das ist sozusagen das A und O für einen Journalisten. Und damit du auf dein nächstes Interview bestens vorbereitet bist, simuliere ich so eine Gesprächssituation mal für dich.
Folgendes weiß ich über mein Interview: Ich unterhalte mich mit Steffen Reith, dem 52-jährigen Journalisten aus Kerzell, der außerdem Gründer der Kommunikationsagentur Bensing & Reith ist. Warum unterhalte ich mich mit ihm? Weil er braun gebrannt ist und ich die Hintergründe dazu erfahren möchte.
Meine Recherche ist hiermit getan. Ich weiß, mit wem ich rede, warum ich mit ihm rede und habe mir Fragen notiert, die ich meinem Gegenüber stellen möchte. Deshalb kann es jetzt losgehen:
Wie geht es dir, Steffen Reith?
Mir geht es super. Ich hatte einen unfassbar erholsamen Urlaub auf Gran Canaria. Ich habe sehr gut entspannen können und interessante Menschen kennengelernt. Insgesamt hatte ich also eine tolle Zeit.
Du sprichst davon interessante Menschen kennengelernt zu haben – was hast du denn sonst noch alles auf Gran Canaria erlebt?
Mein Tag startete mit einem Spaziergang oder einer Joggingrunde am Meer – umgeben von Dünen. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich Tag für Tag beobachtet, wie Gran Canaria zum Leben erweckt wird. Gepaart mit einem wunderschönen Sonnenaufgang war das echt ein Erlebnis. Ansonsten haben wir lecker gegessen, sind shoppen gegangen, und haben uns ein Auto gemietet, um die Insel zu erkunden.
Das hört sich ja wirklich toll an! Würdest du die Insel denn weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Gran Canaria ist sehr facettenreich, und man kann viel unternehmen. Ich war jetzt einige Male dort und würde mich schon als kleinen Gran-Canaria-Experte bezeichnen.
Jetzt weiß du, dass du dich bei Fragen über Gran Canaria immer an Steffen wenden kannst, liebe ständig wachsende Fangemeinde. Und du weißt jetzt auch, was ein gutes Interview ausmacht: Starte am besten immer mit einer lockeren Einstiegsfrage, die auf persönliches eingeht. So generierst du eine Grundstimmung, die zu angenehmen Gesprächen führt. Weiterhin ist wichtig, dass du genau zuhörst und auf das Gesagte deines Interviewpartners eingehst. Und dann kannst du auch schon tiefer in die Materie eindringen – mit präzisen Fragen. Welche das sind, habe ich dir schon mal in meinem Paula-lernt-Text „Die wichtigen, richtigen Fragen stellen“ erläutert.
Damit du diese ganzen Punkte besser nachvollziehen kannst, habe ich dir ein bereits fertig aufgenommenes Interview mitgebracht: Ein Podcast, der nachdenklich macht. In diesem halben Jahr, das ich mittlerweile bei Bensing & Reith bin, war es das wohl emotionalste Interview für mich. Und ich habe ja schon – wie oben erwähnt – zahlreiche geführt und werde hoffentlich noch zahlreiche führen.