Als Kollege und Freund hat man eine gewisse Fürsorgepflicht – finde ich jedenfalls. Man will ja nicht, dass der Geschäftspartner unglücklich ist und mit sich hadert. Das hemmt nämlich die Arbeitskraft. Deshalb kam in mir beim zweiten Lesen des jüngsten Blogtextes ein ungutes Gefühl auf. Da verkündet Nico ja, dass er mit Anni S. und Emmi in den Urlaub fährt. „Hmm“, dachte ich mir, „hoffentlich lesen das nicht die Falschen.“ Deshalb haben Paula und ich entschieden: Wir ziehen während Nicos Urlaub nach Wallroth und schützen „Bensing Castle“ vor ungebetenen Gästen.
Von Steffen Reith
„Pauli, das geht nicht“, sagte ich vergangene Woche im Turm zu unserer Noch-Auszubildenden. „Überall werde ich darauf angesprochen, dass Nico im Urlaub ist. Und alle wissen das, weil sie seinen Blogtext gelesen haben.“ Nicht nur die ständig wachsende Fangemeinde ist im Bilde darüber, dass der Kollege in den vergangenen Jahren zu Reichtümern gekommen ist. Das liegt natürlich einerseits daran, dass unser Laden so unfassbar gut läuft. Andererseits ist Nico mit Anni S. eine lukrative Liaison eingegangen. Sie hat nämlich nicht nur einen Hund mit in die Beziehung gebracht, sondern auch einen nicht zu unterschätzenden „Beamtin-auf-Lebenszeit“-Status.
Deshalb der Entschluss: Das neue Haus bleibt während der Bensingschen Vakanz nicht leer. Pauli war erst noch ein bisschen skeptisch. Aber spätestens, als ich ihr sagte, dass sie während des Wallroth-Urlaubs all ihre Freundinnen mal einladen darf, war sie Feuer und Flamme. Und natürlich durfte ihr Partner Jonathan W. mit in den Urlaub. Ich hatte ja schließlich auch Diana R. und all meine Söhne mit im Gepäck. So ein kostenloser Urlaub im Bergwinkel hat schon Vorzüge.
Paula und ich haben während der Wallroth-Tage das zu schützende Haus quasi nicht verlassen. Gearbeitet haben wir im Workation-Modus. Also Urlaub und Arbeit miteinander verbunden. Ich muss aber gestehen, dass einiges liegengeblieben ist. Was will man denn machen, wenn dauernd so viel Trubel ist? Familie, Tanzmädels, Mitglieder der SG Kerzell und natürlich viele Einheimische, die vorbeikamen. Die dachten ja auch, dass Anni und Nico im Urlaub sind. Und fragten sich, woher Lautstärke und Grölerei nur kommen. Wenn Nico back in the tower ist, muss also in der Firma einiges aufgearbeitet werden. Aber er ist dann ja gut erholt und voller Schaffenskraft.
Ich finde: Pauli und ich haben einen super Job gemacht. Nicht ein ungebetener Gast ist aufgetaucht. Die Anwesenden waren ja allesamt eingeladen.
Nun stellst du dir, liebe ständig wachsende Fangemeinde, mindestens zwei Fragen:
- Wie seid ihr da reingekommen?
- Warum war ich nicht eingeladen?
Beantworten wir zuerst Frage zwei: Es ging alles ziemlich schnell. Und bei der Zahl von 50 Gästen mussten wir die Schleusen irgendwann zumachen. Außerdem wollen wir bei Nicos nächstem Urlaub wieder ein Housesitting veranstalten. Da darfst du gerne dabei sein.
Nun zu Frage eins: Wie du auf dem Titelbild erkennst, steht da eine Frau an der Haustür, die unschwer als Nicos Mutter Sissi zu identifizieren ist. Sie war begeistert von unserer Idee und hat uns im wahrsten Sinne die Türen geöffnet. Muttergefühle (Sissi) und Fürsorgepflicht (ich) prägten die Stimmung während unseres Aufenthaltes. Das ging täglich bis 14 Uhr, dann war Dämmerschoppen angesagt.
Ich bin ja mal gespannt, in welcher Form Nico sich nach Rückkehr erkenntlich zeigt. Schließlich haben wir ihn vor schweren Verlusten und Zerstörung geschützt – weitgehend jedenfalls. Vielleicht lädt er uns mal zu sich nach Hause ein. Wir kennen uns jetzt da aus.
Zum Schluss noch eine Aufgabe, die du während der Osterfeiertage gerne lösen darfst. Halte doch die beiden jüngsten Blogtext-Bilder nebeneinander. Und dann liste doch mal auf, welche Unterschiede du feststellst. Und noch eine Fachfrage für Hardcore-Fans: Warum halte ich ausgerechnet dieses Buch und diese Wasserflasche in den Händen?
Wer die meisten Abweichungen erkannt hat, erhält ein Bensing-&-Reith-Grillset. Das gibt es nämlich schon bald. Und damit ist jetzt auch unsere Merchandise-Umfrage aufgeklärt. Jetzt kann es Ostern werden!
Und ganz zum Schluss noch Werbung: Wer sich kurzfristig für einen Osterurlaub entscheidet, dem sei der Grashof in Kalbach empfohlen. Und wer da nichts mehr bekommt, kann es ja vielleicht mal in Wallroth probieren. Ich kenne da ein nettes und nagelneues Domizil …