Dorfwerbung im brandneuen Outfit – aber mit alter Frisur

Ich bin ja im Wallrother Ortsbeirat. Am Sonntag veranstalten wir unseren jährlichen Jahresempfang. Und ich darf ihn moderieren – im brandneuen Outfit, aber mit der alten Frisur.

Von Nico Bensing

Klar, du hast es mitbekommen: In meiner Abwesenheit wurde im Gedankenpalast ziemlich viel über meine Frisur diskutiert. Die Kollegen Steffen und Paula haben sogar eine Umfrage gestartet, an der du noch bis Montagabend, 18 Uhr, teilnehmen kannst (Hier geht’s zu unserem WhatsApp-Channel). Worum geht’s dabei? Um die Frage, welche Frisur meine nächste werden soll. Es besteht die Wahl zwischen „Dauerwelle“, „Kahlrasur“ und „Das entscheidet der Nico ganz alleine“. Während ich alle dazu animiere, mir diese Entscheidung zu überlassen, so trommelt der Rest des Bensing-&-Reith-Teams fleißig für eine Veränderung auf meinem Haupt. Sogar meine Friseurin und unsere Geschäftspartnerin Sonja Zirkel hat sich gegen mich gestellt und für „Dauerwelle“ entschieden.

Dass dabei auch die Haare von Steffen oder Paula zur Diskussion stehen, das hätten die beiden sehr wohl debattiert, wie sie mir bei meiner Rückkehr mitteilten, es sei beim Erstellen der Umfrage dann aber kurzerhand vergessen worden.

Fakt ist jedenfalls: Egal, wie die Nummer ausgeht, den Jahresempfang am Sonntag werde ich mit altbekannter Frisur moderieren.

Und definitiv in neuem Anzug, schließlich will ich ja nicht nur kurzweilig präsentieren und humorvoll sein, sondern auch was hermachen. Dorfwerbung im brandneuen Outfit, sozusagen. Und deshalb habe ich jüngst zugeschlagen, und zwar gleich doppelt, um ehrlich zu sein. Welchen der beiden Anzüge ich für Sonntag wähle, das entscheide ich kurzfristig.

Bei unserem Jahresempfang, den wir vom Ortsbeirat organisieren, geht es immer darum, was in Wallroth im alten Jahr passiert ist und was im neuen Jahr ansteht.

Ich spreche hier zum Beispiel von neuen Spielplätzen, der Restaurierung unserer Backhäuser, dem Herbstputz am Friedhof, einem Lebensmittelgeschäft im Ort oder einfach nur von einer Laterne an der Bushaltestelle – ja, es ist meist das kleine politische Rad, das hier gedreht wird. Aber es ist ein enorm wichtiges, denn jede Entscheidung hat unmittelbare Auswirkungen auf das Leben der Menschen hier. Und an dieser Stelle mitzugestalten, macht mir viel Spaß. Wir im Wallrother Ortsbeirat haben dabei schon lange das Parteiendenken überwunden, bei uns gibt es keine Fraktionen, sondern eine gemeinsame Bürgerliste. Ich finde das super, schließlich geht es um Wallroth, und nicht um schwarz, rot, gelb oder grün.

Übrigens: Die nächste Kommunalwahl steht im Frühjahr 2026 an. Denk doch mal darüber nach, ob du dich auch in deinem Heimatort engagieren möchtest.

Und derweil kannst du dir ein schönes Wochenende machen und am Sonntag um 10 Uhr mal im Landgasthof Druschel vorbeischauen. Ich verspreche dir: Es wird kurzweilig und interessant, egal ob du aus Wallroth kommst oder nicht.

Selbstverständlich siehst du dann auch, für welchen Anzug ich mich entschieden habe. Und – wenn die Umfrage doch noch schiefgeht – erlebst du mich vielleicht ein letztes Mal ohne Dauerwelle.

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