Alle Achtung, Herr Kollege Bensing! Da hockt er 14 Tage lang in seiner Stube und heckt von da aus einen Blogtext aus, der zu den meistgelesenen in der Historie unseres Unternehmens zählt. Gut, die Werke eins bis drei der Bestsellerliste sind von mir, aber immerhin ist ein Bensing-Text jetzt in den Top Five. Spaß beiseite, es ist nämlich vollkommen wurscht, wer hier welchen Text schreibt. Die Hauptsache ist, du fühlst dich gut unterhalten, liebe ständig wachsende Fangemeinde.
Von Steffen Reith
Nicos Quarantäne ist Geschichte, die meines Sohnes Adrian Reith ebenfalls. Die endete übrigens einen Tag früher als die des Kollegen. Bewundert habe ich, mit welcher Geduld sie ihr Eingesperrtsein ertragen haben. Auch meine ständigen Fragen „Was machst du heute Abend so?“ nahmen sie bis zum Schluss mit Gleichmut hin. Reith junior übrigens erinnerte sich plötzlich beim Thema Freizeitgestaltung an die Existenz seiner Eltern. „Zocken wir heute Abend ne Runde Karten?“ oder „Vadder, wir haben schon lange nicht mehr Tischtennis gespielt“ waren Sätze, die mir ganz gut gefallen haben. Irgendwie gar nicht schlecht, wenn der Sohn mal unter Verschluss ist. Dann kommt er auch nicht auf dumme Ideen. Denn das kann er eigentlich recht gut.
Quarantäne ist aber in der Tat kein Spaß. Denn sie hemmt ja nicht nur die Freizeitgestaltung, sondern wirft vorübergehend das komplette Leben über den Haufen. Nico hat es ja im vergangenen Text schon angesprochen. Im Zwei-Mann-Betrieb ist es eine gewaltige Einschränkung, wenn nur einer von beiden raus kann. Der Kollege hat im Homeoffice fleißig getextet, telefoniert und organisiert. Aber es fehlt halt trotzdem der direkte Kontakt zu den Kunden. Und der macht ja einen Großteil unserer Arbeit aus. Und das Draußensein bei Terminen bereitet ja auch Spaß. Was denkst du denn, wie gerne Nico zum Beispiel am vergangenen Mittwoch bei den Dieter-Thoma-Terminen im Fuldaer 3G-Hotel mit dabei gewesen wäre? Der Skisprung-Olympiasieger war Hauptredner bei der „Ärmel hoch!“-Kampagne des Mittelstand-Netzwerkes Osthessen. Da sind wir mit unserer Agentur mittendrin statt nur dabei. Also ich bin mittendrin, Nico nur dabei. Aus der Ferne.
Immerhin habe ich ihm immer wieder mal ein Bildchen live aus der Veranstaltung gesendet. Selfies mit Dieter, Dieter mit Bensing-und-Reith-Jutebeutel, Dieter vor der Sponsorenwand mit mir und unserem Logo. Ich hab den Dieter dann auch mal gefragt, ob er nicht in unsere Firma einsteigen will, falls sich Nicos Quarantäne verlängert oder wiederholt. Thoma & Reith klingt ja irgendwie auch nicht so schlecht.
Doch tatsächlich ging am Donnerstagmorgen um kurz vor acht schon die Tür im Turm auf, und mein Kollege Nico stand da. Das war richtig schön, so ein Wiedersehen nach längerer Zeit. Eigentlich wollte ich ja nachts um 12 mit Ende der Quarantäne bei ihm zuhause sein und live erleben, wie er die ersten Schritte in die Freiheit unternimmt. Aber der anstrengende Dieter-Thoma-Tag und drei Gläser Wein sorgten dafür, dass ich es nicht mehr bis nach Wallroth geschafft habe.
Jedenfalls ist der Bub wieder da! Auch wenn unsere gemeinsame Zeit am ersten richtigen Tag tatsächlich nur begrenzt war. Denn Nico hat erst mal alle Außentermine übernommen, die anstanden. Das ist doch irgendwie auch schön. So habe ich jedenfalls die Zeit, dich mit diesen netten Zeilen zu beglücken. Ich hoffe, der Text findet deinen Geschmack. Klickt ihn fleißig an. Er soll nämlich auch in die Top Five.