… und nehme mit: ein Buch, zwei Bier, Hund Emmi und natürlich Freundin Anni S. Das heißt: Juhu, es geht in den Urlaub! Was ich diesmal ganz sicher nicht mitnehme: das Virus. Das hatten wir nämlich schon mal.
Von Nico Bensing
Exakt ein Jahr ist es jetzt her: Es war ein Freitag, wie heute auch. Der letzte Freitag vor Palmsonntag übrigens. Wie heute auch. Und ich hatte nur noch wenige Stunden, bis ich in meinen Urlaub startete. Wie heute auch.
Doch diesmal ist eine Sache anders: Steffen ist nicht in meiner Nähe. Und ich sage – ohne mit der Wimper zu zucken: Gott sei Dank!
Der Kollege hat nämlich einen Hexenschuss, liebe ständig wachsende Fangemeinde. Darüber freue ich mich freilich nicht. Aber ich garantiere dir: Selbst wenn es ihm heute ganz wunderbar ginge – ich würde alles daran setzen, ihm nicht über den Weg zu laufen. Deshalb schreibe ich diesen Blogtext auch im Home Office.
Denn diesmal will ich meinen Urlaub genießen. Klar, das hatte ich im vergangenen Jahr auch vor. Hat auch geklappt. Die ersten zwei Tage zumindest. Dann spürte ich so ein Kratzen im Hals, ich bekam zunächst leichten Husten, dann Schüttelfrost. Gleiches gilt für Anni S.
Ja. Corona.
Dass wir nicht gänzlich von den Symptomen überrascht wurden, hatten wir Steffen zu verdanken. Er rief mich nämlich morgens am ersten Urlaubstag an. „Nico, wir haben uns ja gestern mit einer Umarmung verabschiedet“, sagte mein lieber Kollege da. „Das hättest du vielleicht nicht machen sollen.“
Danke, Steffen.
Und so verbrachten Anni, Emmi und ich unseren Urlaub in der Isolation, pendelten zwischen Couch und Bett hin und her, sahen morgens zum Gassigehen kurz die Außenwelt, abends genauso.
Ansonsten haben wir fleißig Filme und Serien geschaut – wir kennen jetzt ausnahmslos jeden Marvel-Film. Nun ja. Nicht alle sind gut, aber das ist eine andere Geschichte. Und wir sind rührend versorgt worden von Annis Eltern – hier mal eine Pizza, da mal ein Eis.
So schwer es mir auch fällt, ich kann es nicht anders sagen: Irgendwie hat uns dieser vermaledeite Urlaub auch näher zusammengebracht. Also, Anni und mich, nicht Steffen und mich.
Ganz gewiss mache ich heute einen großen Bogen um den verhexten Kollegen. Ich wünsche euch ein gutes Wochenende und mir einen grandiosen Urlaub.
Oh, es klopft an der Tür. Mal sehen, wer das ist.