Es wird turbulent – oder ist es schon. Dass es im Gedankenturm nie langweilig wird, weißt du inzwischen bestimmt. Diesmal ist die Rede aber von etwas anderem: Die fünfte Jahreszeit steht vor der Tür. Fasching, Fastelovend, Karneval – welche Bezeichnung dir am besten gefällt, bleibt dir überlassen, liebe ständig wachsende Fangemeinde. Warum diese Zeit ein Lebensgefühl für mich ist und was der ganze Spaß mit Glitzer zu tun hat, erfährst du jetzt.
von Ronja Hohmann
Genau genommen startet der Faschingswahnsinn für mich schon viel früher: Seitdem ich zehn Jahre alt bin, tanze ich Garde. Tanz, Kraftsport, Ausdauer und Flexibilität in einem vereint – einen besseren Sport gibt es für mich nicht. Und dass wir zum Höhepunkt der Kampagne alle fit sind und der Tanz sitzt, wird bei uns im Faschingsverein „KV Kikiriki“ in Freiensteinau spätestens ab September das Tanzbein geschwungen.
Richtig rund geht es dann, sobald das neue Jahr beginnt. Am Wochenende steht bei uns der erste Auftritt an und meine Vorfreude ist riesig. Die Tanzstiefel sind geputzt und das Kleid hängt schon lange bereit. Ein Geständnis muss ich allerdings machen: Auch als „alter Hase“ im Gardetanz steigt so langsam die Aufregung. Ob Altmeister Steffen solche Situationen auch noch kennt?
Aber was hat es nun mit dem Glitzer auf sich, fragst du dich? Das gehört genauso zu unserer Ausrüstung wie die Tanzstiefel! Eigentlich sehe ich das grundsätzlich eher skeptisch, aber an Fasching ist eben alles anders. Das Kleid glitzert, der Schmuck glitzert, die Schminke glitzert – kurzum: eigentlich glitzert alles. Wirklich alles.
Sobald man unsere Wohnung betritt, funkelt es hier und da. Das trifft auch auf meinen Freund Marcel B. (Datenschutz) zu. Dass seine Freundin für Fasching brennt, kann er also unmöglich leugnen. Vielleicht ist er aber auch ganz froh, wenn ich Wochenende für Wochenende auf den Bühnen in der Umgebung unterwegs bin und er zu Hause seine Ruhe hat.
Noch mehr freut er sich wahrscheinlich, wenn die Faschingsspuren ab Aschermittwoch so nach und nach verschwinden. Dann hängt das Kostüm wieder unscheinbar im Kleiderschrank, der Zettel mit der Choreografie verschwindet von Regal über dem Fernseher und auch der Glitzer lässt langsam nach.
Ganz verschwindet er allerdings nicht. Selbst im Sommer schimmert es manchmal noch. Dann denke ich zurück an eine ein fantastische Faschingskampagne und grandiose Momente mit Freunden, auf der Bühne und vor der Theke. Aber bevor ich wieder in Erinnerungen schwelge, stehen in den nächsten Wochen noch einige Auftritte an.