Vergangene Woche hat unsere neue Rubrik „Samstagsfrühstück“ Premiere gefeiert. Und was soll ich sagen: Das Ding kam sensationell an. Liebe stetig wachsende Fangemeinde, danke für das rege Feedback. Bitte diesmal wieder. Wenn etwas läuft, dann wissen wir Journalisten: nachschießen. Mehr liefern. Dran bleiben. Gerne: Nicos kleines Samstagsfrühstück (2).
Von Nico Bensing
Ist der Tisch gedeckt? Stehen Brötchen, Croissants, Rührei, Käse- und Wurstplatte, Pfannkuchen, O-Saft und Obstsalat bereit? Nein? Wenigstens Kaffee und Kippe? Gut. Dann kann’s ja losgehen mit unserem zweiten Samstagsfrühstück.
Themen sind auch in dieser Woche reichlich vorhanden: Trump und Kim vertragen sich doch nicht, Israels Premier Netanyahu stolpert über zu viele Spendengelder, Klimaaktivistin Greta bleibt angriffslustig und (besonders schön) Verteidigungsministerin von der Leyen will die Berateraffäre mithilfe von – genau – Beratern lösen. Und irgendwo in seinem Hauptquartier reibt sich der RWE-Chef die kohlschwarzen Hände: „Jawoll, Ursula! Genauso gehen wir auch mit den Ressourcen um!“
Außerdem: Am Holocaust-Gedenktag wurden zwei Flaggen vor der Schlüchterner Polizeistation verkehrt herum gehisst, berichteten die Kinzigtal Nachrichten zuerst. Zur Erklärung: Das machen Reichsbürger. Und Nazis. Dem Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft war schnell klar, dass das dem Ansehen der Polizei schaden wird: „Egal, ob es ein dummes Versehen war oder eine Fahrlässigkeit.“ Ein Versehen? Ich sehe den Dienst habenden Polizisten vor mir, wie er nach getaner Arbeit zufrieden auf sein Tagwerk blickt: „So, die Flaggen wären gehisst für den Holocaust-Gedenktag. Oh, falsch herum! Beide. Upsi!“ Andererseits: Mir ist das heute Morgen auch erst wieder mit meinen Socken passiert. Oh, falsch herum. Beide. Upsi!
Fulda aktuell berichtet, dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit dem Point-Alpha-Preis geehrt wird. Er tritt damit in die Fußstapfen von unter anderem Michael Gorbatschow und Helmut Kohl. Ganz ehrlich: Für seine Verdienste um Einheit und Frieden geehrt zu werden, während die ganze EU auseinander fällt, muss sich doch anfühlen wie „Meister der Herzen“ zu werden, während die Bayern mal wieder die Schale holen: bitter. Fragt mal die Schalke-Fans. Oder halt die Dortmunder in diesem Jahr.
Bei der FZ sorgt man sich derweil darum, dass der RoMo-Umzug ins Wasser fallen könnte: Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes befürchtet, dass der Sturm ausgerechnet am Montag „seinen Höhepunkt haben“ wird. Unser betrunkener Malle-Urlauber (Die Leser des ersten Samstagsfrühstücks werden sich erinnern) denkt wehmütig an seine Dorfprinzessin zurück und wimmert leise: „Wenigstens einer.“
Und: Osthessen|News-Gründer Martin Angelstein ist gestorben. Keine Pointe. Die regionale Medienlandschaft ist sich ja selten eins, in dieser Sache aber schon: Hier hat eine Größe des hessischen Journalismus die Bühne verlassen.
Zum Abschluss noch mal ein Blick nach Australien. Seit 1. März darf man dort sein Nummernschild mit Emojis bedrucken, schreibt Spiegel Online. Aber: Nur positive Smileys sind erlaubt, sprich: Smiley mit Sonnenbrille, lachender Smiley, zwinkernder Smiley, Smiley mit Herzchenaugen. Ergo: Das kotzende Emoji darf nicht genommen werden. Sorry, Dortmund-Fans.