Wie geht es mit dem Amateurfußball weiter? Das weiß niemand. Wir hätten da einen Vorschlag. Außerdem planen wir – Steffen und ich – bereits die nächste Saison. Ich habe schließlich jetzt einen offiziellen Posten bei Kressenbach/Ulmbach – und Steffen ist ja irgendwie immer mit Herzblut bei Kerzell dabei. Heißt auch: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht um die gleichen Spieler rangeln.
Von Nico Bensing
Gott sei Dank kann aktuell kein Fußball gespielt werden. Ich würde auf dem Platz den Ball ja gar nicht sehen, so lang sind meine Haare mittlerweile. Aber das ist eine andere Geschichte.
Fakt ist, dass an den Amateurfußball derzeit überhaupt nicht zu denken ist. Fakt ist aber auch: Ich mache es trotzdem.
Der „Kicker“ jedenfalls schreibt, dass es bis Mitte März definitiv keine Lockerungen für den Fußball geben wird. Ich erhöhe und sage: Vor Ostern rollt kein Ball, auch nicht im Trainingsbetrieb.
Und das bedeutet: Es wird ganz schön eng, die Saison überhaupt noch irgendwie zu Ende zu bringen. Schließlich muss man, bevor das erste Pflichtspiel stattfindet, ein bisschen Zeit zum Trainieren einplanen – mindestens drei Wochen, finde ich. Sonst haben wir nach dem ersten Spieltag gleich wieder etliche Verletzte.
Ich bin deshalb der Meinung: Schiri, pfeif‘ das Ding ab! Die Runde sollte annulliert werden. Und im Juli oder August fangen wir einfach mit der neuen Saison an. Dass wir mit Kressenbach/Ulmbach derzeit vom Abstieg bedroht sind, hat freilich Einfluss auf meine Sichtweise. Das leugne ich nicht.
Aber: Wir haben gerade mal neun Punktspiele absolviert. Und die Gruppenliga Fulda besteht aus 19 Teams. Heißt: Selbst wenn man nur die Hinrunde zu Ende spielen würde, hätten wir noch mal neun Partien zu absolvieren. Gedankenspiel: Wenn wir im Mai anfangen dürfen, dann hätten wir ziemlich genau sechs Wochen Zeit, um alles über die Bühne zu bringen. Schließlich soll die Amateurrunde vor Beginn der EM abgeschlossen sein. Das wäre am 11. Juni. Würde für uns bedeuten: mindestens drei Doppelspieltage. Und freilich darf dann nichts, absolut gar nichts, passieren: kein Corona-Fall, keine Quarantäne. Obendrein darf dann auch kein Spiel wegen schlechter Witterungs- oder Platzverhältnisse ausfallen, was ja im Frühjahr durchaus vorkommen kann.
Bei Steffens Herzensclub, der SG Helvetia Kerzell, ist die Lage deutlich besser: Da wäre nach aktuellem Stand sogar noch der Aufstieg in die Verbandsliga drin. Was an der Sichtweise nichts ändert: Auch da hoffen sicherlich einige auf einen Abbruch.
Im Turm sind wir uns einig: Es wäre verdammt schön, endlich mal Klarheit zu haben. Das sehen bestimmt auch etliche Vereine so. Schließlich wollen sie planen, zum Beispiel die nächste Saison.
Womit wir bei Steffen und mir wären. Denn während Steffen zwar keine offizielle Position bei der Helvetia bekleidet, aber immer mit Herzblut bei der Sache ist, hab ich jetzt bei Kressenbach/Ulmbach richtig was zu sagen. Klar: Das hab ich auch ohne offiziellen Posten. Jetzt aber kümmere ich mich gemeinsam mit Trainer und Sportlicher Leitung um die Kaderplanung. Und was soll ich sagen: Wir sind fleißig, führen Gespräche, schmieren Honig um Mäuler, diskutieren, planen und hoffen, dass es was bringt.
Das Gleiche bei Steffen: Er telefoniert und netzwerkt und stellt Kontakte her, um neue Kicker nach Kerzell zu locken. Oder neue Sponsoren.
Deshalb rufe ich dir jetzt und hier zu, liebe ständig wachsende Fangemeinde: Wer einmal Gruppenliga spielen möchte (und das Zeug dazu hat), kann sich ab sofort bei uns melden. Also bei mir. Bloß nicht bei Steffen. Sonst rangeln wir am Ende noch um die gleichen Spieler.