Liebe stetig wachsende Fangemeinde: Ich war im Urlaub. Ganze vier Tage. Tatsächlich. Und das als Existenzgründer. „Frechheit“ sagen die einen. „Wem sei es mehr gegönnt“ sagen die anderen – ich zum Beispiel. Gemeinsam mit Vater und Bruder ging es nach Tirol zum Skifahren. Doch auf der Piste waren wir nicht wirklich.
Von Nico Bensing
Es sollte ein richtiger Männertrip werden. Mein Vater, mein Bruder und ich wollten unsere alte Tradition aufleben lassen und nach drei Jahren Abstinenz endlich wieder gemeinsam in den Urlaub düsen. Das heißt: Ski fahren, Après Ski machen, fettiges Essen essen, Bier trinken, rülpsen und beim Skatspielen mit der Faust auf den Tisch kloppen. Fast nichts davon ist passiert.
Doch der Reihe nach: Aus dem Skifahren ist nix geworden. Und das hat einen eher skurrilen Grund. Oder wie mein Vater am Wochenende am Telefon zu einem Freund sagte: „Ja, war schön. Was? Nein, Ski sind wir nicht gefahren. Ging nicht. Ich bin doch vom Baum gefallen. Nein, nein, mir geht’s gut. Ich bin aber voll auf dem Hintern gelandet. Alles blau. Da ging gar nix.“
Böse Zungen behaupten ja, meine Mutter hätte ihn verdroschen. Aber ich kann bestätigen: Mein Vater ist wirklich von einer Tanne gestürzt. Was er da überhaupt gemacht hat? Das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls bedeutete das, dass aus dem Skifahren nichts geworden ist. Obwohl wir es am ersten Tag sogar probiert hatten. Denn mein Vater war der Meinung: „Ach, klar. Das geht schon irgendwie.“ Also sind wir mit der Gondel ganz nach oben auf den Gipfel gefahren, nur um dort festzustellen: Verdammt, hier gibt’s nur eine einzige Piste, und die ist schwarz. Also schaute ich meinen Vater fragend an. Er sagte: „Ach, klar. Das geht schon irgendwie.“ „Okidoki“, dachte ich mir, „dann probieren wir es mal.“
Und ich muss gestehen: Selbst für mich als sportlichen, durchtrainierten und durchaus attraktiven Jungspund war diese Piste extrem, extrem schwer zu fahren. Als mein Vater nach quälend langen 30 Minuten endlich unten ankam, war seine Kleidung deutlich nasser und schneeweißer. Von daher war es eine Erleichterung, dass er sich zumindest keine neuen Verletzungen zugezogen hatte. Damit stand aber fest: Ab in die Gondel, denn anders kommen wir den Berg nicht wieder runter.
Was haben wir stattdessen gemacht? Chillen, Wellness, Städtetrips, Kino und wie das Bild schon verrät: Après Ski statt Piste. Vier verschiedene Aufgüsse habe ich mitgemacht. Den neuen Schweighöfer-Film „100 Dinge“ kann ich mal sowas von absolut nicht empfehlen. Und wer eine Stadtführung durch Innsbruck braucht – ich bin euer Mann!
Der langen Rede kurzer Sinn: Unser Urlaub war – wenn auch anders als erwartet – wunderbar. Erholsam. Es tut gut, mal etwas anderes zu sehen. Auch wenn es zwischen Rhön, Vogelsberg und Spessart sehr schön ist. Deshalb bin ich froh, wieder hier zu sein.
Und außerdem kann ich dir versichern, liebe Fangemeinde: Der Steffen ist ebenfalls froh, dass ich zurück bin. Endlich kann er nämlich wieder Kaffee trinken und muss nicht ein Bier nach dem anderen aufmachen. Flaschen öffnen ist ja eh nicht so seins. Hat mit Technik zu tun. Aber ich bin ja wieder da.