Ich verzichte in der Fastenzeit auf Bier, Fleisch und Wurst. Nico auf gar nix. Eine echter Härtetest für unsere Bürogemeinschaft. Es wird hart. Für uns beide! Wir halten euch auf dem Laufenden.
Von Steffen Reith
Ich habe einen Körper, mit dem ich an sich nicht unzufrieden bin. Es gibt keine sehenswerten Anomalitäten, ich bin ziemlich groß und kann deshalb auch über vieles hinweg schauen.
Was mich aber stört, ist der sogenannte Stau am mittleren Ring. Bedeutet: Nehme ich zu, behalte ich dünne Arme und dünne Beine, aber der Bauch wird dicker. Das ist doof, aber wohl nicht zu ändern. Probiere es ja seit vielen Jahren.
Oder doch? Ich unternehme zu Beginn der Fastenzeit 2018 einen erneuten Versuch. Das auch deshalb, weil ich über die Faschingstage ganz gut gelebt habe – inklusive eineinhalb Tage Köln. Wobei der Frühschoppen vor der Heimreise eigentlich die beste Zeit des Kurztrips war. Aber das ist eine eigene Geschichte.
Kollege Nico hat derweil übrigens die Stellung in Agentur/Redaktion/Werkstatt/Gedankenturm gehalten. Selber schuld, wenn man mit Fasching nix am Hut hat. Dann muss man halt arbeiten.
Nun zurück zu meinem Plan: Ich will also abnehmen. Bei 1,93 Metern und 93 Kilo ist das ja eigentlich gar nicht nötig. Aber gerne wäre ich mal wieder unter 90 Kilo. Auch wegen des Staus am mittleren Ring.
Deshalb habe ich mir kurzfristig eine Hardcore-Fastenkur auferlegt. Ich werde einerseits bis Ostern kein Bier trinken. Das wird nicht so arg schlimm, weil ich seit besagtem Frühschoppen eh keins mehr runter bringe. Aber die zweite Hürde ist höher: Ich möchte kein Fleisch und keine Wurst verzehren. Das ist ungleich schwieriger, weil ich in dieser Hinsicht überhaupt keine Verzichts-Erfahrung habe – sieht man mal von Aschermittwoch und Karfreitag ab. Mal schauen, wie das klappt. Und mal schauen, ob sich der Verzicht auch auf der Waage auswirkt.
Nun hatte sich Nico entschieden, auch zu fasten. Aber auf was will dieser Mann verzichten? Wenn er jetzt weniger isst, dann muss ich ja aufpassen, dass das Kerlchen nicht durch einen Gullydeckel rutscht. Rauchen tut er auch nicht mehr, das hat er sich dummerweise schon vor einigen Monaten abgewöhnt. Den Verzicht auf andere fleischliche Gelüste kann man ihm nicht zumuten. Er hat eine neue Freundin. Handyfasten oder der Verzicht auf Facebook geht in unserem Beruf nicht. „Auf Fußball“ hat er mürrisch über den Schreibtisch gerufen. Er ist in der Saisonvorbereitung und etwas geschlaucht. Den Vorschlag hat er aber selbst nicht ernst gemeint. Schließlich will er erstmalig in seinem gesetzten Fußballer-Alter tatsächlich Gruppenliga spielen.
Wir haben uns jetzt auf Folgendes geeinigt: Er fastet auf gar nix, ich gleich doppelt. Dafür muss er mich mental in Schwächephasen unterstützen und an der Arbeit in die Bresche springen, wenn mich Schwächeanfälle plagen.
Liebe stetig wachsende Fangemeinde unseres Blogs: Wir halten euch regelmäßig auf dem Laufenden, wie es uns ergeht. Es wird hart für mich. Aber auch für Nico. Er muss ja schließlich meine Launen ertragen.
Lieber Steffen,
ich leide mit. Ich verzichte tatsächlich auf Kaffee. AUF KAFFEE. Ein mentales „Chacka!“ für dich. Wir packen das.
Grüße,
Mariana
Liebe Mariana,
Verzicht auf Kaffee ist echt hart. Ob ich das geschafft hätte, weiß ich nicht. Du kannst uns ja immer mal berichten, wie es bei dir läuft. Wir machen das sicher auch.