„Zur Zeit sind all unsere Mitarbeiter im Gespräch. Wir sind gleich für Sie da.“ Diesen Satz und noch viele weitere dieser Art durfte ich mir die gesamte Woche anhören. Ich habe nämlich telefoniert. Und das ganz viel und mit unterschiedlichen Menschen. Dabei ist mir etwas aufgefallen, liebe ständig wachsende Fangemeinde.
Von Paula Mainusch
Zuallererst will ich meinem Ärger Luft machen. Ich war mit drei Anrufen nämlich insgesamt 80 Minuten lang in der Warteschleife der Telekom. In dieser Zeit hätte ich Steffen und Nico nochmal eine Himbeer-Windbeutel-Sahne-Torte backen können. In dieser Zeit hätte ich auch meine zwei Blöcke füllen können. In denen notiere ich alles, was ich bei Bensing & Reith lerne. Ja, 80 Minuten hätten der SG Kerzell sogar gereicht, um Kressenbach/Ulmbach nochmal 2:0 zu besiegen!
Die Zeit in der Warteschlange brachte mich aber auf die Idee für diesen Blogtext. Hatte also doch was Gutes. Ich habe nämlich ganz genau das Telefonier-Verhalten von meinen Mitmenschen analysiert. Und daraus vier Typen erstellt:
Der Alleingänger: Wenn mein Freund, nennen wir ihn aus datenschutzrechtlichen Gründen Jonathan W., sich vor mir in irgendwelchen Zimmern versteckt, weiß ich genau, was los ist. Er ist nämlich der Typ Alleingänger. Und braucht absolute Privatsphäre, um telefonieren zu können. Selbst, wenn es nur der Lieferservice ist…
Der Fürsorgliche: „Na, wie war dein Wochenende?“, „Hallo, danke für den Rückruf!“ Möchtest du nicht auch so am Telefon begrüßt werden, liebe ständig wachsende Fangemeinde? Dann musst du wohl mal meinen Kollegen Nico anrufen.
Der Organisierte: Dieser Anrufer-Typ ist einfach zu erklären. Steffen ist da nämlich das beste Beispiel für. Bewaffnet mit Stift und Block notiert er jedes Telefonat mit. Und macht ganz nebenbei noch neue Termine aus oder antwortet auf Mails.
Der Läufer: Wenn mein Vater am Ende des Abends im Bett liegt und die Smartwatch 15.000 Schritte anzeigt, kann das an einem Spaziergang liegen. Es kann aber auch sein, dass Oma angerufen hat. Um nicht nur nickend ein „Ja“ in den Hörer zu brummen, marschiert er durch das ganze Haus. Ein typischer Läufer eben.
Jetzt darfst du dreimal raten, liebe ständig wachsende Fangemeinde, was nach 80 Minuten in der Warteschleife passiert ist: Zuerst habe ich das Telefon genommen und bin ins Esszimmer gegangen. Dann habe ich das Gespräch freundlich mit einem „Hallo, danke für den Rückruf“ gestartet. Bewaffnet mit Stift und Block habe ich mir schließlich alles Wichtige notiert. Und als ich dann nach fünf Minuten aufgelegt habe, zog ich bereits meine siebte Runde um den Tisch. Vier Wochen Bensing & Reith reichen also vollkommen aus, um gute Gewohnheiten zu übernehmen. Mal schauen, wo die zwei Jahre noch hinführen werden.
Übrigens: Wenn du einer dieser Typen bist oder auch eine Kombination von allen, freuen wir uns von dir zu hören. Du kannst uns ja vielleicht anrufen oder so…