Gell, du hast lange nichts mehr von Nico Bensing gehört, liebe ständig wachsende Fangemeinde! Geht mir auch so. Seit zwei Wochen treibt er sich in der Weltgeschichte rum. Läuft den Jakobsweg, keine Ahnung, wo er steckt. Ist ja auch egal, er ist jedenfalls nicht da. Preisfrage: Wer darf die ganze Arbeit machen? Die Antwort ist bei einem Zwei-Mann-Betrieb nicht ganz so schwer. Ich gebe euch, liebe Fans, trotzdem einen Tipp: Ich mache die Arbeit!
Von Steffen Reith
Zwei Wochen am Stück Urlaub. Das ist schon mutig für einen Unternehmer, dessen Firma gerade mal eineinhalb Jahre auf dem Markt ist. Aber wenn man einen Kollegen hat, der alles wegschafft, kann man sich das ja leisten. Apropos leisten: Herr Bensing will bekanntlich ein Haus bauen. Und trotzdem haut er die Kohle für Urlaub aus. Das hätte ich sicher nicht gemacht. Lieber gespart und weiter gearbeitet. Denn nur dann kommt Kohle rein. Das weiß ja jeder Selbstständige.
Und dann noch Jakobsweg laufen. Mag ja beeindruckend und inspirierend sein. Aber hätte er mal die Beine hochgelegt und sich ausgeruht. Jetzt kommt er wohl nach tausenden Kilometern Fußmarsch fix und fertig nach Hause und schafft nicht mehr die Treppe rauf zum Gedankenturm. So wie jeden Montag, wenn er sonntags Fußball gespielt hat. Dann muss ich ihm alles hinterher tragen, während er in der Dachschräge alle Viere von sich streckt. Das würde ja dieses Mal noch extremer.
Aber: Nico und ich werden uns nicht sehen. Ich muss eingestehen, dass ich ob seiner Abwesehenheit derart ausgelaugt bin, dass ich mich erstmal erholen muss. Alles alleine machen, ihn vermissen – das zehrt. Bin ja nicht mehr der Jüngste.
Außerdem gibt es einen Grund, warum ich ihm erstmal nicht unter die Augen treten möchte. Denn irgendwie sieht es auf seinem Schreibtisch nicht mehr so ordentlich aus wie vor seiner Abreise. Mittlerweile sind die Räume im Gedankenturm mit Papieren und Geräten ja gut gefüllt. Und so habe ich auf Nicos Schreibtisch einige Sachen abgelegt, von denen ich nicht wusste, wo sie sonst hin sollen (siehe Foto).
Aber immerhin habe ich ihm ein nettes Zettelchen mit folgendem Inhalt auf den Bildschirm gepappt:
Lieber Nico,
herzlich willkommen zurück im Gedankenturm. Ich hoffe, du hast dich einigermaßen erholt.
Das wäre sehr wichtig. Denn ich habe von all den Aufträgen, die ich während deines Urlaubs abarbeiten sollte, keinen einzigen erledigen können.
Ich hatte selber viel zu tun und war außerdem damit beschäftigt, dich zu vermissen.
Leider bin ich derart ausgepowert, dass ich mich erst einmal erholen muss. So gegen den 22. August bin ich wieder erreichbar.
Sorry, dass dein Schreibtisch nicht im allzu besten Zustand ist.
Aber es dauert für dich maximal eineinhalb Stunden, ehe er wieder so aussieht, wie du es gewohnt bist.
Wenn etwas wirklich Dringendes anstehen sollte, dann kannst du selbstverständlich versuchen mich zu erreichen. Wird aber schwierig!
Liebe Grüße
Steffen
Bevor Nico in den Urlaub entschwunden ist, hat er mir freundlicherweise zwei Tafeln Schokolade im Kühlschrank hinterlassen. Davon habe ich bislang noch kein Stück angerührt. Wenn ich mich jetzt in die Erholung verabschiede, dann nehme ich nur eine Tafel mit. Eine schenke ich dem Kollegen zurück. Die kann er verzehren, wenn er die Aufräumarbeiten an seinem Schreibtisch beendet hat.
Wenn ich mal kein netter Kollege bin!