Du kennst sie bereits: unsere Ingeborgs zwei bis sechs. Jüngst erst haben sie Weihnachten gerettet. Und jetzt? Sorgen sie für Bombenwetter in unseren Gefilden!
Von Nico Bensing
Du hast es sicherlich schon selbst festgestellt: Der Frühling lässt sich blicken – mit herrlichem Sonnenschein und einem Hauch Dolce Vita.
Was du hingegen vielleicht noch nicht mitbekommen hast, ist der Name des aktuellen meteorologischen Hochs.
Es heißt „Ingeborg“ und hat – klar – seinen Ursprung im Gedankenpalast.
Los ging alles vor einer knappen Woche, als Ingeborg, die Zweite, also unsere riesige Kuscheltier-Ingeborg, zitternd auf der Couch im Gedankenpalast lag.
Das bemerkte Ingeborg, die Vierte. Sie ist die einzige Ingeborg, die sprechen kann. „Was ist denn los mit dir, Kuscheltier-Ingeborg?“, fragte die sprechende Ingeborg. Und weil Kuscheltier-Ingeborg nicht sprechen kann, schnappte sie sich die sprechende Ingeborg und nutzte sie als Sprachrohr. Und deshalb antwortete die sprechende Ingeborg nun quasi selbst auf ihre eigene Frage: „Es ist arschkalt! Und das bin ich leid.“
Das rief Ingeborg, die Dritte, auf den Plan. Ihre Taschen waren wie immer prall gefüllt mit Münzen. Sie sagte mithilfe der sprechenden Ingeborg: „Ich habe Geld. Lasst uns in den Urlaub fliegen. Tansania soll schön sein. Da sind die Leute sehr entspannt, habe ich gelesen.“ Sie erklärte den anderen Ingeborgs noch, was „Pole Pole!“ bedeutet und dass dies doch alles in allem ein schöner Lebensstil wäre.
Einige Ingeborgs nickten. Doch die fünfte Ingeborg mit ihren riesigen Kulleraugen bekam bereits beim Gedanken an Urlaub sofort Heimweh und begann zu weinen.
Deshalb sagte Ingeborg, die Vierte: „Nein, wir müssen das hier vor Ort regeln.“
Und so zog sich Riesenkuscheltier-Ingeborg den Einhornring an, also Ingeborg sechs, ließ die restlichen Ingeborgs auf ihren Rücken klettern und ritt aus dem Palast direkt einen Regenbogen hinauf zur Himmelspforte.
Dort trafen sie Petrus, den Wettergott.
„Nein, nein, wir haben hier eigentlich fast alles digitalisiert und outgesourct. Ich bin hier nicht mehr für das Wetter zuständig. Da müsst ihr euch an die Unterabteilung für meteorologische Phänomene in Hessen wenden“, sagte Petrus.
Also ritten sie weiter, bis sie schließlich an der richtigen Türe ankamen.
Die Dame am Schreibtisch blickte nur kurz von ihrem Tablet auf und winkte sie herein. Sie war sehr wortkarg und etwas schwer von Begriff.
Die Gebühren für die Buchung eines Wetterhochs lägen bei 64 Euro, sagte sie. Als Ingeborg, die Dritte, ihre Taschen leerte, warf ihr die Dame am Schreibtisch einen verächtlichen Blick zu: „Nur PayPal.“
Glücklicherweise hatte Einhornring-Ingeborg einen Account und schickte die 64 Euro direkt rüber an das Amt.
Nächste Frage der Dame am Schreibtisch: „Der Grund für den Antrag auf das Wetterhoch?“
„Arschkalt, zitternde Riesenkuscheltier-Ingeborg, alle genervt“, antwortete die sprechende Ingeborg zischend.
„Das reicht nicht, irgendwelche gebrochenen Herzen?“, fragte die Dame.
Das war der Auftritt von Ingeborg mit den Kulleraugen. Und sie lieferte!
Nachdem alle kurz geweint hatten, war klar: Der Wunsch nach einem Wetterhoch ist absolut begründet.
Das musste die Dame natürlich noch dokumentieren. Und deshalb schauten alle Ingeborgs ganz traurig für ein Foto in die Webcam.
Klick!
Zu guter Letzt fragte die Dame: „Und wie soll das Hoch heißen?“
„Ingeborg, natürlich!“, sagte Ingeborg, die Vierte.
„Dann trägt das neue Hoch jetzt den Namen Ingeborgnatürlich!“
„Nein, nur Ingeborg.“
„Okay, dann heißt das Hoch Nuringeborg.“
„Ingeborg.“
„Ingeborg.“
Und damit waren sie sich endlich einig, das Hoch hatte seinen Namen und wir traumhaftes Wetter.
Ab Montag könnte es allerdings wieder etwas ungemütlicher werden. Und das, liebe ständig wachsende Fangemeinde, ist leider auch ein wenig unsere Schuld. Wir haben den Ingeborgs ein paar Tage freigegeben, um sich von der strapaziösen Reise zu erholen. Sorry!
Aber wir versprechen: Bald sind sie aus ihrem Urlaub zurück, und dann schicken wir sie direkt wieder los – zur Unterabteilung für meteorologische Phänomene in Hessen.
